Die besten Lernmethoden für Mathe: Welche Technik passt zu dir?

Mathe – entweder man liebt es oder man verzweifelt daran. Doch was, wenn es ein paar clevere Techniken gibt, die dir den Durchblick verschaffen? Wenn du schon stundenlang über Formeln brütest und trotzdem das Gefühl hast, dir rutscht alles wieder weg, dann bist du hier richtig: In diesem Blogartikel erfährst du, wie du Mathe nicht nur auswendig lernst, sondern wirklich verstehst. Mit den richtigen Methoden sparst du Zeit, findest schneller deine Fehlerquellen und wirst feststellen, dass Mathe sogar Spaß machen kann.
Warum überhaupt besondere Lernmethoden für Mathe?
Während man in anderen Fächern vieles über das Lesen von Texten oder Auswendiglernen von Fakten regeln kann, braucht man in Mathe ein tiefes Verständnis der Inhalte. Es geht darum, Formeln anwenden zu können, Aufgaben zu verstehen und kreative Lösungswege zu finden. Studien (z. B. Karpicke & Blunt, 2011 oder Brown, Roediger & McDaniel, 2014) belegen, dass aktive Lernmethoden deutlich effektiver sind als bloßes Lesen oder Zuhören (Stichwort: aktives Abrufen statt passives Konsumieren). Genau deshalb können Techniken wie Active Recall, Spaced Repetition und Co. so einen großen Unterschied machen.
Passendes Video zum Thema
(In diesem Video erklären wir dir alle Methoden noch einmal Schritt für Schritt und geben zusätzliche Beispiele für den Alltag.)
Methode 1: Aktives Wiederholen (Active Recall)
Was ist das?
Active Recall bedeutet, dass du dein Wissen aktiv abrufst, anstatt es dir nur passiv anzuschauen. Ein Beispiel ist, dass du dir selbst Fragen stellst oder Karteikarten erstellst, statt nur die Formelsammlung durchzublättern.
Warum hilft es?
Unser Gehirn lernt besser, wenn es Inhalte aktiv verarbeiten muss. Wenn du dich z. B. fragst, wie genau die binomischen Formeln lauten, und diese ohne Spicker aufschreibst, behältst du sie viel besser, als wenn du sie nur liest.
Praxis-Tipp
Erstelle dir eigene Lernkarten mit Original-Abituraufgaben oder anspruchsvollen Beispielaufgaben, die im Abi häufig vorkommen. Auf die Vorderseite schreibst du das Problem (z. B. „Leite e^x * ln(x) ab“), auf die Rückseite die vollständige Lösung und eventuelle Fallstricke. So übst du gezielt für Prüfungsaufgaben, deckst Wissenslücken schneller auf und sparst langfristig Zeit. Teste dich regelmäßig, indem du dir die Aufgaben erneut vornimmst, bevor du in die Lösung schaust.
Methode 2: Spaced Repetition (Verteiltes Lernen)
Was ist das?
Spaced Repetition ist ein Zeitplan, in dem du Inhalte in immer größer werdenden Abständen wiederholst. Damit arbeitest du gezielt gegen das Vergessen an.
Warum hilft es?
Nach der sogenannten „Vergessenskurve“ von Ebbinghaus verlieren wir neu Gelerntes recht schnell, wenn wir es nicht aktiv wiederholen. Spaced Repetition sorgt dafür, dass du immer kurz vorm Vergessen wieder an den Stoff erinnert wirst. So festigt sich das Wissen nach und nach.
Praxis-Tipp
Erstelle dir entweder einen eigenen Lernplan oder nutze digitale Tools, die dich an deine Wiederholungsintervalle erinnern. Etwa: Tag 1 → erstes Lernen, Tag 3 → erste Wiederholung, Tag 6 → zweite Wiederholung usw. Sichere dir dazu auch einen Themen Checkliste. Melde dich einfach hier für unseren Abinewsletter an, um dir deine persönliche Themen-Checkliste zu sichern.
Methode 3: Die Feynman-Technik
Was ist das?
Die Feynman-Technik basiert auf der Idee: „Wenn du etwas wirklich verstehst, kannst du es einem Laien erklären.“ Du versuchst also, ein Thema (z. B. Ableitungsregeln) so einfach wie möglich einem fiktiven Gesprächspartner zu erklären.
Warum hilft es?
Beim Erklären stellst du fest, ob du ein Thema nur halb verstanden hast oder wirklich durchdrungen hast. Wenn du beim Erklären ins Stocken gerätst, deckst du sofort deine Wissenslücken auf.
Praxis-Tipp
Nimm dir ein Thema wie „Ableitungen“ oder „Vektorrechnung“ vor und erkläre es einem Familienmitglied, einem Freund oder sogar nur dir selbst, als würdest du jemanden unterrichten. Kannst du es flüssig erklären? Perfekt! Hast du Lücken? Dann weißt du, wo du noch nacharbeiten musst.
Methode 4: Interleaving (Auf Abwechslung setzen)
Was ist das?
Interleaving bedeutet, dass du deine Lerneinheiten mischst, anstatt ein Thema am Stück komplett durchzuziehen. Beispiel: 15 Minuten Analysis, dann 15 Minuten Geometrie, dann 15 Minuten Wahrscheinlichkeitsrechnung.
Warum hilft es?
Wenn du dein Gehirn dazu bringst, immer wieder umzuschalten, trainierst du, flexibel zu denken und komplexe Probleme aus verschiedenen Blickwinkeln zu lösen. Das macht dich in Klassenarbeiten und im Abi schlagkräftiger.
Praxis-Tipp
Erstelle dir kleine Übungspakete zu verschiedenen Mathe-Themen. Pro Lerneinheit wechselst du das Thema. Das kann am Anfang anstrengender wirken, führt langfristig aber zu einem besseren Verständnis.
Fazit
Die besten Lernmethoden für Mathe sind diejenigen, die aktiv sind, regelmäßig stattfinden und dich flexibel halten. Ob Active Recall, Spaced Repetition oder die Feynman-Technik – alle haben das Ziel, dich zum aktiven Mitdenken zu bringen, Lücken aufzudecken und das Gelernte langfristig zu verankern. Probier dich ruhig in verschiedenen Methoden aus, um herauszufinden, was für dich persönlich am besten funktioniert. Wichtig ist nur, dass du Mathe nicht als reines Auswendiglernen betrachtest, sondern dich traust, Aufgaben tatsächlich zu machen statt nur zu lesen.
Wenn du Fragen hast oder weitere Tipps suchst, schau gerne in unseren anderen Blogbeiträgen oder in unseren YouTube-Videos vorbei. Dort vertiefen wir viele dieser Methoden und zeigen dir anhand praktischer Beispiele, wie du sie erfolgreich anwenden kannst.
Und falls du dich noch intensiver auf dein Mathe-Abi vorbereiten möchtest, findest du am Ende dieses Artikels einen Button, der dich direkt zu unseren umfassenden Abikursen führt. Dort begleiten wir dich Schritt für Schritt – von den Grundlagen bis zu den kniffligen Klausuraufgaben.
Mathe kann jeder, wir wollen es beweisen!
Quellen
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Karpicke & Blunt (2011): Science, 331(6018), 772–775
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Brown, Roediger & McDaniel (2014): Make It Stick: The Science of Successful Learning